Hochgebirgstour Überschreitung der Schesaplana

Bei herrlichem Wetter und mit bester Laune begaben sich am vergangenen Wochenende zehn Wanderbegeisterte unter der Planung des Schwarzwaldvereines OG Elzach-Winden auf eine zweitägige Überschreitung der Schesaplana in den österreichischen Alpen.
Nach früher Abfahrt in Elzach erreichte man gegen 09:00 Uhr das Brandnertal, von wo aus der Aufstieg von ca. 1600 HM auf die Mannheimer Hütte in Angriff genommen wurde. Man stieg zunächst über das herrlich grüne Zalimtal auf und erreichte auf halber Wegstrecke die Oberzalimhütte, wo man sich noch einmal mit einem Skiwasser führ die anstehende Durchsteigung des Leibersteiges stärkte. Dieser erforderte auf Grund seiner exponierten und steilen Ausrichtung einiges an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Die Anstrengungen wurden aber letztlich durch die Eindrücke, welche sich auf dem Weg und am Ziel, der Mannheimer Hütte, boten, entlohnt.
Bei atemberaubendem Sonnenuntergang genoss man das umliegende Alpenpanorama und füllte die aufgebrauchten Reserven mit kühlen Getränken und leckerem Hüttenessen wieder auf.

Genauso wie der erste Tag endete, begann auch der zweite Bergtag. Der Sonnenaufgang stand der Abendstimmung der Vortages in nichts nach.
Nach typischem Hüttenfrühstück stand mit der Querung des Brandner Gletschers ein weiteres Highlight der Tour an. Hier wurde den Bergfreunden angesichts des schmelzenden Schnees und Eises die Folgen der fortschreitenden Klimaerwärmung deutlich vor Augen geführt.
Nach weiteren zwei Stunden durch typisch alpines Gelände war der höchste Punkt der Tour dann zum Greifen nah. Über unzählige Serpentinen stand man schließlich vor dem imposanten Gipfelkreuz der Schesaplana, der mit 296 5m der höchsten Berg des Rätikons und damit in etwa so hoch wie die Zugspitze ist.
Nach Gipfelschnaps und Eintrag ins Gipfelbuch begann der Abstieg über ca. 2000 HM zurück ins Brandnertal. Dieser wurde durch herrliche Ausblicke über den Lünersee und durch eine Einkehr in der Totalphütte versüßt. Letztlich erreichte die Gruppe etwas erschöpften aber mit glücklichen Gesichtern gegen 15:00 Uhr wieder den Ausgangspunkt der Tour. Nach insgesamt über 2000 Hm, 20 km Gehstrecke und einer täglichen Gehzeit von ca. 9 Stunden dürften die Augen der Teilnehmer wohl nicht allzu lange nach der Rückkehr nach Elzach zugefallen sein.

Verfasser: Michael Kaltenbach